13 Sehbehinderte und blinde Menschen kamen dank den Organisatoren Urs und Myriam Isenrich aus Weinfelden und der Unterstützung des Segel Sport Club Romanshorn (SSCRo) zu einem einmaligen Segelerlebnis.
Werner Lenzin
Acht Segel- und zwei Motorboote als Sicherheitsboote standen am vergangenen Wochenende im Hafen von Romanshorn bereit, als die 13 Sehbehinderten und Blinden zusammen mit den elf Begleitpersonen in den frühen Morgenstunden im Hafen von Romanshorn eintrafen. Dort begrüsste sie Markus Senn, Präsident des Segel Sport Club Romanshorn zusammen mit 21 Crewmitgliedern. Mit einer kurzen Erklärung führte Urs Isenrich die Teilnehmenden in die Geheimnisse des Segelsports ein und stellte fest: «Die vielen Ballone am Himmel sind ein Zeichen dafür, dass dank einer nur leichten Bise wenig, bis gar kein Wind vorhanden ist.» Es herrschte eine ausgelassene und freudige Stimmung, als die Gäste erwartungsvoll die verschiedenen Segelschiffe bestiegen und sich darauf freuten, die Windenergie für ihren bevorstehenden Ausflug zu nutzen und sich über die Freizeitaktivitäten der Clubmitgliedern begeistern zu lassen.
Steuern, wenden und halsen
Nach dem Auslaufen bei leichtem Wind war es noch möglich zu segeln, doch nach einer Stunde Flaute, verbunden mit baden und plaudern, wurde der Einsatz des Motors notwendig. Der von Deutschland herkommende Wind ermöglichte es bald einmal wieder die Segel zu setzen und bis zum Mittagessen unter Segel den Ort des Mittagessens zu erreichen. «Die sehbehinderten und blinden Gäste konnten selbst Hand anlegen beim Segelsetzen, Bergen, Steuern, Wenden und Halsen», sagt Isenrich. Dass aus einem der Boote über den See hinweg ein froher und ausgelassener Gesang über den See erschallte, unterstrich das einmalige Reiseerlebnis. Der abschliessende Applaus nach der Rückkehr im Hafen von Romanshorn bestärkt die Organisatoren, den Anlass im kommenden Jahr wiederum durchzuführen.